Seit den Ereignissen in Star Trek (2009) ist einige Zeit vergangen. Captain James T. Kirk hat sich einen Namen als Kommandant der Enterprisegemacht. Allerdings ist er mehr berüchtigt als berühmt, denn bisher hatte er bei seinen diversen Aktionen mehr Glück als Verstand gehabt. Doch nachdem er bei der Rettung des Planeten Nibiru die Oberste Direktive verletzt, scheint seine Glücksträhne ausgelaufen zu sein. Admiral Pike kann seine Eskapaden bei der Admiralität nicht mehr decken. Kirk wird von Admiral Marcus, dem Oberkommandierenden der Sternenflotte, degradiert und soll wegen ungenügender Reife an die Akademie zurückgeschickt werden. Dies kann Pike allerdings verhindern und nachdem er wieder die Enterprise bekommen hat, macht der Kirk zu seinem Ersten Offizier.
Gleichzeitig wird London von einem brutalen Terroranschlag erschüttert. Ein Unbekannter hat es geschafft in einem Starfleet-Archiv eine Bombe hochgehen zu lassen, die große Teile der Stadt verwüstet. Gemäß den Protokollen versammeln sich die Kommandanten der großen Sternenschiffe im Flottenhauptquartier in San Francisco, was sich als fataler Fehler erweist. Der Unbekannte ist nämlich mit den Standardprozeduren bei einem Anschlag sehr vertraut. Mit einem gestohlenen Shuttle verübt er einen Anschlag auf das Oberkommando, bei dem es zu zahlreichen schmerzlichen Verlusten kommt. Kirk und Spock entkommen nur knapp mit Leben, während der Gegner sich in den klingonischen Machtbereich absetzt. Die Föderation steht nun vor einem Dilemma, denn den Attentäter in das feindliche Gebiet zu verfolgen würde als kriegerischer Akt ausgelegt werden. Auf der anderen Seite sieht Admiral Marcus keinen anderen Weg, denn ein Krieg mit den Klingonen scheint für ihn über kurz oder lang unausweichlich ist. Widerwillig setzt er Kirk wieder als Captain der Enterprise ein und enthüllt gleichzeitig die Identität des Attentäters. Es handelt sich um John Harrison, einem Mitglied des Geheimdienstes, der nun auf eigene Rechnung arbeitet. Der Admiral befiehlt der Enterprise in den klingonischen Raum vorzudringen, um Harrison mit Hilfe von neuartigen Raumtorpedos zur Strecke zu bringen. Dies soll durch einen "chirurgischen" Erstschlag erfolgen, der von den Klingonen aus kriegerischer Akt gewertet werden könnte.
Die Crew des Flaggschiffs der Sternenflotte hat starke Zweifel an der Richtigkeit des Befehls, weil er gegen alle Grundsätze der Föderation verstößt. Dennoch machen sich die Enterpriseauf den Weg ins feindliche Gebiet. Kirk & Co. ahnen dabei nicht, dass nicht nur John Harrison nicht der ist, für den sie ihn halten, sondern sie werden auch in Ereignisse hineingezogen, die die Föderation an den Rand ihrer Existenz bringen…
Einen Filmroman zu schreiben ist keine leichte Aufgabe. Zum einen muss man den Anforderungen eines Drehbuchs gerecht werden und hat im Prinzip keinen großen Spielraum. Auf der anderen Seite muss man versuchen die Vorlage so zu adaptieren, dass sie auch richtig „romantauglich“ wird, denn Drehbücher unterliegen ganz anderen Faktoren wie ein Roman. Eine Tatsache, deren Wirkung man auch oft auf dem umgekehrten Weg sehen kann. Schon einige Zeit bevor Alan Dean Foster mit seinen Homanx-Commonwealth-Romanen einen Namen machte, arbeitete der Autor an zahlreichen Filmbüchern. So stammen u. a. die Adaptionen von Dark Star, Alien 1-3, Outland, Das Ding aus einer anderen Welt (1982), Alien Nationund Das Schwarze Loch aus seiner Feder. Gleichzeitig zeichnet ist er auch derjenige Autor, der den ersten Star Wars-Roman verfasste, obwohl auf dem Buch zu Star Wars Episode IV der Name George Lucas zu lesen ist. Immer wieder kehrte Foster im Laufe seiner Karriere zu Filmbüchern zurück, weil sie auch in mageren Zeiten immer ein zuverlässiges Zubrot lieferten und außerdem die Möglichkeit boten auch in anderen Genres zu arbeiten. Dabei war es im Laufe der Zeit egal, ob es sich dabei um Filme oder auch Computerspiele handelte, wie beispielsweise das AdventureThe Dig aus dem Hause Lucasarts.
Auch mit Star Trek verbindet Foster einiges. Er schrieb nicht nur zahlreiche Romane rund um die klassische Crew, sondern lieferte auch einige Storyvorlagen für die in den siebziger Jahre geplante Serie Star Trek: Phase II. Eine wurde später zu Star Trek: The Motion Picture weiterentwickelt. Da Foster bereits für den ersten Star Trek-Film vom J. J. Abrams das Buch zum Film geschrieben hat, überrascht es nicht, dass auch Star Trek Into Darknessvon ihm verfasst wurde.
Alan Dean Foster setzt die Geschichte des Films sehr routiniert um. Doch so packend der Film auch auf der Leinwand wirkt, so ernüchternd ist die Adaptation des Autors. Protokollartig gibt Foster den Film wieder. Keine kleinen Ausflüge seiner Phantasie werden zugelassen, sondern nur ein absolut nacktes herunterrattern der Filmereignisse, wobei man stellenweise sogar noch die sehr genaue Übernahme der verschiedenen Dialoge noch nachvollziehen kann. Es gibt auch keinen Ausflug ins Innenleben der diversen Akteure, denn ihre Gedanken beschränken sich auf das, was man bereits im Film selbst gesehen hat. Sie wirken wie hohle Hüllen, die eigentlich nur als Mittel zum Zweck im eigentlichen Roman vorkommen. Beim Lesen kommt auch nicht die Spannung auf, wie man sie beim ersten Sehen des Filmes empfindet, sondern fragt sich relativ schnell, ob der Roman wirklich das Geld wert ist, das man bezahlt hat. Auch wenn man einen großen Namen dafür verpflichten konnte, drängt sich das Gefühl auf, dass Foster den Roman nur geschrieben hat, um sich die Veröffentlichung seines nächsten Romans zu sichern. Denn nicht nur in den USA werden viele Autoren am Wert ihrer zuletzt verkauften Werke bei den Verlagen gemessen. Egal wie wohlklingend der Name in der Szene ist.
Im Vergleich zu anderen Filmromanen aus Fosters Feder fehlt Star Trek Into Darkness eine gewisse Tiefe, vielleicht sogar das nöstige Herzblut, um eine richtig gute Romanumsetzung zu seine. Andererseits kann man aus einer dünnen, aus verschiedenen Versatzstücken zusammengesetzten Story nicht in einen erstklassigen Roman verwandeln. Dennoch, in Anbetracht der Erfahrung des Autors, hätte man schon etwas passables Endergebnis erwarten können. Das Buch zum Film ist im Grunde genommen nichts anderes als ein lustlos heruntergeschriebenes Marketinginstrument, um den Umsatz des eigentlichen Produkts zu unterstützen. Aber mehr als eine über dreihundertseitige Handlungszusammenfassung hätte es schon sein dürfen.