Eigentlich hatte Dr. Cal Meacham wie immer seine monatliche Bestellung von Elektronikteilen aufgegeben, doch was er diesmal geliefert bekommt, stellt ihn vor ein Rätsel. Allein schon die gelieferten Kondensatoren beeindrucken nicht nur durch ihre große Widerstandsfähigkeit, sondern sind auch so klein, dass es sie, nach einer Meinung, niemals ihren Zweck erfüllen können. Dennoch tun sie es und übertreffen ihre normalen Pendants noch bei weitem. Als er bei seinem Zulieferer deswegen nachfragt, ist man sich weder einer Bestellung noch einer Lieferung bewusst. Als ihm wenige Tage später ein merkwürdiger Katalog zugeht, wird alles noch rätselhafter. Die darin gezeigten Teile entsprechen in keiner Weise der Norm. Neugierig geworden bestellt er zusammen mit seinem Assistenten alles aus dem Katalog. Wieder wird recht schnell geliefert. Außerdem befindet sich bei der Lieferung auch ein Bauplan für ein seltsames Gerät, das er aus den Teilen bauen kann. Am Ende seiner Arbeiten steht er vor einem fremdartigen Multifunktionsgerät, dem Interocitor, der sogar nach Anschluss an eine Stromquelle schon aktionsbereit ist. Nun erfolgt auch die Kontaktaufnahme durch den Absender der Bauteile, einem Mann namens Exeter. Er lädt den Wissenschaftler zu einem besonderen Unternehmen ein, was seine Neugierde erweckt. Cal Meacham ahnt dabei nicht worauf er sich dabei einlässt…
Die 50er Jahre haben einen ganz besonderen Stellenwert beim Aufstieg der Science Fiction und werden oft auch als das Golden Age der Literaturgattung bezeichnet. Zwar wurde vorher schon SF in allen Formen und Farben geschrieben, aber erst in den 50er Jahren wurde die breite Masse auf sie aufmerksam. Autoren wie Isaac Asimov, Robert A. Heinlein, Richard Matheson oder Arthur C. Clarke bewiesen mit ihren Werken wie man Millionen von Lesern in ihren Bann ziehen konnte. Als 1952 der Roman This Island Earth von Raymond F. Jones erschien, der drei Jahre vorher als Dreiteiler in Thrilling Wonder Stories veröffentlicht wurde, ahnte niemand, dass er zu einem der ersten ernstzunehmenden Beiträge des Science Fiction-Films verarbeitet würde. Nach dem Erfolg von Der Tag, an dem Erde stillstand (USA 1951, Regie: Robert Wise), George Pals Der jüngste Tag (USA 1951) und Krieg der Welten (USA 1953) war nun jedes Studio auf der Suche nach einem Stoff, den man in knalligem Technicolor auf die Leinwand bringen konnte. Während man bei MGM mit der Adaptation von William Shakespeares Der Sturm auseinandersetzte, wandte man bei Universal Pictures den Blick auf den Roman von Raymond F. Jones. This Island Earth entwickelte sich zu einem richtigen Prestigeobjekt, das schon während seiner Produktion für einige Probleme sorgte. Der Legende nach war das Studio mit den Ergebnissen des Regisseurs Joseph M. Newman nicht sonderlich zufrieden, was man mit massiven Nachdrehs beheben wollte. Dabei sollte Jack Arnold Newman ablösen. Der Regisseur galt nicht nur als ein zuverlässiger Handwerker, sondern bewies auch ein gutes Händchen mit phantastischen Stoffen. 1954 hatte er mit Der Schrecken vom Amazonas Universal sogar einen sehr großen Kassenschlager beschert.
Ähnlich wie viele SF-Filme seiner Zeit ist Metaluna 4 antwortet nicht von der Grundidee recht einfach gestrickt, beeindruckt aber mit großartigen Spezialeffekten und einem aufwendigen Szenenbild. Jeder investierte Cent ist zu sehen, auch wenn gegen Ende der Dreharbeiten einige Budgetkürzungen hingenommen werden mussten. Aber genau dieser Aufwand erwies sich an der Kinokasse als Magnet für die Zuschauer. Vor allem die Tatsache, dass ein Teil der Story auf einem fremden Planeten spielte, erwies sich als reizvoll für viele Zuschauer. Zusammen mit Alarm im Weltall (USA 1956) zählt This Island Earth heute zu jenen Filmen, die die Inspiration zu Star Trek und Star Wars geliefert haben.
Metaluna 4 antwortet nicht gehört zu jenen Filmen, bei denen man sehr lange auf eine Umsetzung auf DVD warten musste. In Deutschland erschien erstmals als Bonus-DVD des Kinofilms Mystery Science Theater 300: The Movie, wobei hier ein deutsches Master von sehr fragwürdiger Qualität Verwendung fand. Das Label Ostalgia veröffentlichte 2012 eine auf 2000 Exemplare limitierte Version mit einigem Bonusmaterial. Eine unlimitierte Version ohne Extras erschien im gleichen Jahr.
Auch die hier besprochene Blu-ray ist bei Ostalgica erschienen und wartet schon auf dem ersten Blick mit einer Überraschung auf. Anscheinend gab es Zugriff auf ein internationales Master des Films, das nicht nur in unerwartet neuem Glanz erscheint, sondern auch im originalen Bildformat 2.00:1. Dabei macht es insgesamt einen recht ordentlichen Eindruck. Die Schärfe lässt viele Details erschienen und die Farben können ebenso überzeugen wie der Kontrast. Das gleiche gilt für die Filmkörnung, die zwar manchmal etwas störend wirkt, aber im allgemein nicht negativ auffällt. Kleine Beschädigungen des Ausgangsmaterials sind ebenfalls zu bemerken, die den Sehgenuss etwas schmälern. Auf der anderen Seite steht die Tatsache, dass Metaluna 4 antwortet nicht noch nie so gut ausgesehen hat wie auf der vorliegenden Blu-ray. Es besteht sogar die Möglichkeit eines direkten Vergleichs, denn der Film ist in seiner Vollbildfassung in SD ebenfalls auf der Scheibe enthalten. Es handelt sich dabei um das gleiche deutsche Master, das auch bei den vorigen Veröffentlichungen verwendet wurde. Das Bild der SD-Version wirkt sehr matschig und unscharf. Auch von der Farbgebung kann die alte Fassung nicht überzeugen.
Bei einem Film, der über 60 Jahre auf dem Buckel hat, sollte man vom Ton keine Wunder erwarten. Die deutsche Sprachfassung klingt sehr eingeengt und oft etwas muffig. Die englische Spur, ebenfalls in Mono, wirkt aber insgesamt nicht nur etwas frischer, sondern ist auch für ihre Verhältnisse auch etwas wuchtiger.
Die Specials wurden von der limitierten DVD-Version von 2012 übernommen. Die deutsche und englische Super 8-Fassung beeindruckt durch ein absolut hundiges Bild. Der Rest der Extras hält sich in überschaubaren Grenzen. Der Trailer liegt auch in einer von Gremlins-Regisseur Joe Dante kommentierten Form vor und die Bildergalerie wirkt mehr als nur lieblos zusammengestellt.
Die Blu-ray erscheint, neben ihrer regulären Version, auch als sogenannte „Ultimate Edition“. Der einzige Unterschied besteht dabei aus einem Booklet mit Produktionsinformationen, das nicht richtig in die Amaray-Box passt, sowie ein Lesezeichen, mit dem andere Filme von Ostalgia beworben werden und mit dem vorliegenden Film eigentlich nichts zu tun haben. Wenigstens wurde der Scheibe ein Wendecover gegönnt; immerhin.
Metaluna 4 antwortet nicht weiß auf Blu-ray zu beeindrucken, auch wenn er aus heutiger Sicht etwas angestaubt wirkt. Allerdings lässt der Transfer den Film wieder im alten Glanz erstrahlen, wie man eindrucksvoll im Vergleicht mit der enthaltenen SD-Fassung sehen kann. Leider liegen viele der Extras fast in VHS-Qualität vor. Ebenfalls Abzüge gibt es beim äußeren Erscheinungsbild der BD, bei dem ein etwas mehr Arbeit sich gelohnt hätte.
Auch wenn die weltweit erste HD-Version von This Island Earth recht überzeugend ist, bleibt es jedem selbst überlassen, ob er sich beim Kauf für die „Ultimate Edition“ lohnt, da ein einfaches Booklet als Unterschied zur normalen Version die Mehrausgabe eigentlich nicht rechtfertigt. Aber immerhin ist der Klassiker auf heute noch sehenswert.
Metaluna 4 antwortet nicht
Originaltitel: This Island Earth
USA 1954
Regie: Joseph M. Newman & Jack Arnold
Darsteller: Jeff Morrow, Rex Reason, Faith Domergue, Russell Johnson, Lance Fuller, u.a.
Region: B
Bildformat: 2:00:1 (anamorph)
Ton/Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 2.0)
Special Features: Audiokommentar von Joe Dante, Booklet, Lesezeichen, 4:3-Fassung in SD, Super 8 Fassungen, Trailer, Bildergalerie
Länge: 79 Minuten