2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen

Neun Jahre nach den Ereignisse in dem Film 2001: Odyssee im Weltraum begibt sich Dr. Heywood Floyd zusammen mit zwei weiteren Begleitern an Bord des sowjetischen Raumschiffs Leonov auf eine Expedition zum Jupiter. Die Sowjets haben ihn, Dr. Chandra und den Ingenieur Curnow eingeladen, um das Schicksal der Discovery schneller klären zu können. Die zugespitzte Lage zwischen den Supermächten USA und UdSSR scheint auf den ersten Blick keine solche Zusammenarbeit möglich werden zu lassen, aber dennoch brechen Amerikaner und Russen gemeinsam auf, um Licht in das große Rätsel in Form eines gigantischen Monolithen innerhalb der Bahn des Jupiters zu bringen. Dabei ahnen sie allerdings nicht, dass sie einem Geheimnis von weitaus größerer Tragweite auf der Spur sind…

Als 1982 die Romanvorlage für 2010 erschien war schnell klar, dass es zu einer Verfilmung kommen würde. Arthur C. Clarkes Buch wurde nicht nur aufgrund des Status von 2001 zum Bestseller, sondern vielmehr auch, weil der englische SF-Autor der Geschichte eine neue Nuancen gab. Dabei zeigte er mit der etwas gradlinigeren Geschichte sein Talent als Erzähler großer Geschichten, was ihn bis heute zu einem der großen seiner Zunft macht.

Die Verfilmung selbst hält sich zwar an die Vorlage, weicht allerdings in ein einigen Szenen stark ab. Beispielsweise wird der Fund von Leben auf dem Jupitermond Europa ganz anders erzählt. Peter Hyams, der in Personalunion Regie und Drehbuch übernahm, liefert zwar einen interessanten Ansatz zur Vorlage ab, lässt aber die Figuren oft etwas blass erscheinen. Bei ihm tritt mehr die Tricktechnik in den Vordergrund, die sich allerdings auch noch 25 Jahre nach der Entstehung des Films durchaus sehen lassen kann. Leider zeigt sich aber stellenweise auch wie gut das Medium Blu-ray ist, denn nun fallen einige tricktechnische Macken auf, deren man bei den vorigen Versionen auf Video und DVD nicht gewahr wurde.

Das 2010 nicht den Klassikerstatus wie 2001 besitzt scheint man sich keine besondere Mühe bei der Restauration gemacht zu haben. Zwar wurde dem Film ein neuer Transfer gegönnt, der wesentlich besser ist wie die alte DVD-Auflage, doch leider bleibt das Bild hinter den Erwartungen zurück. In vielen hellen Sequenzen fällt eine extreme Körnung auf und auch Kontrast ist stellenweise etwas zu steil geraten. Bei den Weltramsequenzen wird allerdings gezeigt, was der neue Transfer kann. Der Weltraum erscheint in einem satten Schwarz. Außerdem sind zahlreiche Details zu bemerken, die vorher nicht so aufgefallen sind. Die Schärfe ist sehr schwankend, kann aber über weite Strecken überzeugen.

Die deutsche Version klingt gegenüber den beiden englischen Sprachspuren etwas zurückhaltend. Die Toneffekte wurden wesentlich dezenter verteilt als bei den Originalspuren. Dennoch kann man die Sprache differenzieren. Der englische Ton klingt in Dolby Digital 5.1 und in Dolby True HD sehr kräftig. Vor allem ein satter Bass ist zu bemerken, der vor allem dann in Aktion tritt, wenn David Shires Soundtrack im Spiel ist. Dieser verleiht der oft frontlastigen Abmischung auch eine gewisse Räumlichkeit.

Da Warner Home Video einmal mehr eine BD abliefert, die Regionfrei ist, kommt der deutsche Zuschauer auch in den Genuss einer Dokumentation aus dem Jahr 1984 über die Dreharbeiten des Films. Dieses war bisher auf der hiesigen DVD nicht vorhanden. Als richtiges Making of kann man die rund zehnminütige Featurette nicht bezeichnen. Dennoch ist es schön, dass sie zu sehen. Ein Trailer schließt die Extras ab und macht etwas zu überschaubar.

2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen hat nie den Status erreicht, den sein Vorgänger inne hat. Allerdings hat Peter Hyams einen recht soliden SF-Film inszeniert, der bis heute nur wenig von seinem Flair verloren hat; auch wenn die politische Entwicklung ihn überholt hat. Dafür bekommt der Zuschauer einen sehr geradlinigen Film geboten, der die Intelligenz des Zuschauers in keiner Sekunde beleidigt. Leider bleibt die technische Qualität der Blu-Ray etwas hinter den Erwartungen zurück, bietet aber auf jeden Fall eine deutliche Steigerung zu der miesen DVD.

2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen
Originaltitel: 2010: The Year We Make Contact
Regie: Peter Hyams
Darsteller: Roy Scheider, Helen Mirren, John Lithgow, Bob Balaban, Keir Dullea, Douglas Rain, u. a.
Region: Region A, B, C
Bildformat: 2.40 : 1 (anamorph)
Ton/Sprachen: Englisch (Dolby True HD, DD 5.1, PCM), Deutsch, Portugiesisch, Französisch, Spanisch (DD 5.1), Italienisch (DD 2.0)
Special Features: Doku: 2010: Die Odyssee geht weiter